Samstagspilgern auf dem Kolumbansweg

Nachdem im Mai die Strecke von Bregenz nach Feldkirch in zwei Tagesetappen abgewandert wurde, konnte das Samstagspilger-Jahr 2025 mit der Etappe von Feldkirch nach Nendeln im FL abgeschlossen werden.
Wie bereits üblich waren es ein knappes Dutzend Wanderer, die sich zum Kaffee und Gipfeli im Bahnhofrestaurant in Feldkirch einfanden. So gestärkt wurde die Altstadt durchwandert – wegen des 1. November-Feiertags bei geschlossenen Geschäften – und bei der Kathedrale ein kurzer Halt eingelegt, um auf das Tagesmotto
Friedliches Zusammenleben der Völker und Respekt einzustimmen.
In seinen Schriften betont Kolumban immer wieder die Notwendigkeit, das Evangelium als ein Werkzeug des Friedens zu verbreiten und ein Leben in Harmonie mit anderen zu führen. Kolumban fordert Herrscher und religiöse Führer dazu auf, Unterschiede zu respektieren und sich für das Wohl aller Menschen einzusetzen. Er wollte eine christliche Gemeinschaft fördern, in der alle, unabhängig von ihrer Herkunft, zusammenarbeiten und in Frieden leben können.
Dann ging es hinauf zum Weiler Letze, wo der Nebel nur wenige Häuser sehen liess. Aber die gemütliche Wanderung und die angeregten Gespräche trotzten dem Grau. Schon bald war die österreichisch-liechtensteinische Grenze erreicht, wo ein Erinnerungsfoto diesen wichtigen Moment des Überschreitens der Grenze festhielt.

Letze im leichten Nebel
Hier wurde auch der zweite Halt gemacht und der zweite Teil des Tagesmottos
Rücksichtnahme durch Regeln vorgetragen.
Das Zusammenleben in einer Gemeinschaft ist nicht möglich ohne klare Regeln und Sanktionen, wenn die Regeln nicht eingehalten werden. Kolumban hat umfangreiche Regeln geschaffen und dazu ein ganzes Register von Strafen für jedes Vergehen gegen diese Regeln. Als Gründer zahlreicher Klöster sah er offensichtlich die Notwendigkeit von Regeln für das enge Zusammenleben. Seine Regeln sind sehr detailliert und umfangreich, ebenso die Sanktionen bei Nichteinhalten, für uns heutige Menschen schwer vorstellbar.
Durch lichten Wald führte der schöne Weg in leichtem Auf und Ab talaufwärts, bis in Nendeln das Tagesziel erreicht wurde. Nur ein kurzes Warten und der Liechtenstein-Bus nahm die Gruppe auf und brachte sie das kleine aber wenig attraktive Wegstück nach Schaan zum Bahnhof, wo wenige Meter daneben das Restaurant Lio Plätze für die hungrigen Wanderer bereithielt.
Frisch gestärkt besichtigte man später noch die nahe Ausgrabungsstelle, an der ein Stück der alten Römerstrasse erhalten geblieben war und unter Glas geschützt uns heutigen Menschen gezeigt wird. Auf Informationstafeln werden die Geschichte und die Zusammenhänge erhellt.
So konnte schon am frühen Nachmittag die Rückreise via Buchs nach Hause angetreten werden.
Im nächsten Jahr, am 9./10. Mai geht die Wanderung ab Schaan weiter. In zwei Tagen wird zuerst via Vaduz Balzers erreicht, wo die Übernachtung im Haus Gutenberg geplant ist. Und am zweiten Tag geht es über den St. Luziensteig-Pass nach Maienfeld und durch die Bündner Herrschaft nach Landquart. Am 7. November wird dann die letzte Etappe von Landquart nach Chur zurückgelegt. Also: bitte Termine im Kalender eintragen!

Pilgernachwuchs

